Fragen & Antworten (FAQ)
Woher kommt kreatives Schreiben?
Als "creative writing" aus den USA, wo es an jeder Hochschule Kurse dazu gibt. Wenn man aufmerksam liest, was Schriftsteller über ihr eigenes Schreiben mitteilen, wird aber schnell klar, dass die Methoden des kreativen Schreibens seit langem bekannt sind, wenn sie auch nur Eingeweihten vertraut waren.
Was ist kreatives Schreiben?
Die Anwendung von Kreativitätstechniken auf das Schreiben.
Zum Beispiel:
- Schreiben ohne innere Zensur, also alles, wirklich alles aufzuschreiben, was mir jetzt im Moment einfällt (mit dem Brainstorming verwandt).
- Gemeinsames Schreiben: Mehrere Personen schreiben abwechselnd an Texten.
- Einsatz zusätzlicher Medien, etwa Malen, Bewegung, Tarot-Karten, Musik, Wahrnehmungs-Übungen.
Mehr Information finden Sie unter Methode und Übungen zum Ausprobieren.
Worauf beruht kreatives Schreiben?
Auf einer Reihe methodischer Konzepte und vor allem auf der Bereitschaft der Schreiber/-innen, sich neugierig und unbefangen auf das Experiment des eigenen Schreibens einzulassen - ohne zu wissen, wo man ankommen wird. Sich allzu sklavisch an Vorgaben - seien es eigene oder fremde - zu halten, blockiert oft den kreativen Fluss.
Gibt es einen Unterschied zwischen dem Schreiben von Sachtexten und von belletristischen Texten?
Natürlich. Sachtexte haben die Aufgabe, Information zu übermitteln, literarische Texte wollen beim Leser Gefühle erzeugen. Das ist allerdings kein Grund, Sachtexte staubtrocken und langweilig zu schreiben oder in literarischen Texten auf recherchierte Fakten und Informationen völlig zu verzichten. Für Sachtexte braucht man natürlich fachliche Kenntnisse, für belletristische Texte die Fähigkeit, durch Worte Stimmungen zu erzeugen. Beiden Textarten bekommen handwerkliche Kenntnisse gut, z. B. dasselbe mit vielen unterschiedlichen Worten bezeichnen zu können, den Unterschied zwischen Aktiv und Passiv zu kennen, auch in seiner Wirkung auf die Leser.
Kann man etwas gegen Schreibblockaden tun?
Sehr viel. Hier ist es allerdings nach meiner Überzeugung mit rein schreibtechnischen Mitteln oft nicht getan. Der persönliche Hintergrund der Blockade sollte deutlich werden, eine Mischung aus psychologischer Beratung und kreativen Schreibtipps ist nach meiner Erfahrung am erfolgreichsten.
Mit welchen Methoden / welchen Konzepten arbeiten Sie?
Für meine Art, Schreiben zu vermitteln, ist charakteristisch:
- Eine Mixtur aus unterschiedlichen Schreibanregungen (mehr Information unter die Methode),
- Mein therapeutischer Ausbildungs- und Arbeitshintergrund (Gestalt- und Systemische Therapie - mehr dazu unter Links),
- Die Haltung der nichtwertenden Aufmerksamkeit, die man in vielen Meditationsarten praktiziert.
Besonders hervorheben möchte ich die folgenden Elemente in der Anwendung auf das Schreiben:
- Das Konzept des Hier-und-Jetzt: Beginnen Sie über das zu schreiben, was Sie jetzt im Moment spüren, sehen, hören, denken usw. Das ist die einfachste Art mit Schreibblockaden umzugehen, sie wird Sie ohne Umwege zum Schreiben bringen.
- Die Haltung der Aufmerksamkeit und Bewusstheit: Je sorgfältiger Sie registrieren, was Sie jetzt gerade tun, wie sie es tun, desto leichter finden Sie einen unmittelbaren Zugang zu dem, was ist: Wie bin ich? Was bin ich nicht? Meine Welt jetzt - wie sieht sie aus, wie fühlt sie sich an? Welcher Text ergibt sich daraus?
- Das Spiel mit verschiedenen Möglichkeiten, die Haltung des Experimentierens (für Spezialisten nenne ich hier das Stichwort Konstruktivismus). Nehmen wir an, Sie haben einen Text geschrieben über Ihr schlimmstes, schönstes erotisches Erlebnis, natürlich in Ich-Form. Wie wirkt der Text, wenn Sie in der dritten Person schreiben (also nicht "ich", sondern "er" oder "sie")? Wie wirkt er, wenn Sie aus der Perspektive einer anderen Person erzählen? Was passiert, wenn Sie Geschichten, die Sie wirklich erlebt haben, verändern, also ihnen einen anderen Ausgang verpassen, Personen hinzufügen oder weglassen?
Wozu kann ich kreatives Schreiben benutzen?
- Um Ihre Examensarbeit leichter, schneller und flüssiger lesbar zu schreiben.
- Um mehr Spaß beim Schreiben zu haben.
- Um ansprechendere Geschäftsbriefe und Memos zu schreiben.
- Um sich selbst besser kennenzulernen.
- Um sich über Probleme klarer zu werden
- Um Ihr erstes oder nächstes Buch zu schreiben.
Muss ich schon gut schreiben können, um einen Kurs zu besuchen?
Nein. Das einzige, was Sie brauchen, ist die Absicht zu schreiben, die Bereitschaft, sich wirklich auf ihr persönliches Schreiben einzulassen und die Neugier auf die Ergebnisse.
Wie kann ich lernen, gut zu schreiben?
Ein alter Scherz unter Journalisten lautet: Schreiben lernt man durch Schreiben. Je mehr Sie schreiben, desto besser, weil geübter, gewandter, selbstverständlicher und vielfältiger werden Sie schreiben können. Wenn Sie sich dann noch verschiedene Rückmeldungen zu Ihren Texten holen und Kritik nicht sofort abwehren (ich weiß, es ist schwer, das eigene Kind von anderen beurteilen zu lassen), haben sie alle Möglichkeiten, um besser zu schreiben. Und denken Sie immer daran: kein Text gefällt allen gleich gut.